Heimatbund besucht Freiheitskämpfer Sepp Forer und Siegfried Steger

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Der Jahresausflug des Südtiroler Heimatbundes wurde dieses Jahr für ein Treffen mit den Freiheitskämpfern Sepp Forer und Siegfried Steger genutzt. Beide Pusterer Buam wurden in menschenrechtswidriger Weise in Italien zu hohen Haftstrafen verurteilt. Nach der Feuernacht im Jahre 1961 flüchteten Sepp Forer und Siegfried Steger über die Berge in den freien Tiroler Landesteil auf österreichisches Staatsgebiet, blieben aber weiter aktiv. Mit der Überreichung eines Bildes von Sepp Kerschbaumer wurde der Einsatz dieser beiden Männer für Tirol gewürdigt.

Die Rundfahrt ging übers  Burggrafenamt, Meran, Vinschgau, das Obere Gericht, Landeck, Oberinntal, Innsbruck, Wipptal und Eisacktal zum Ausgangspunkt zurück. Am Vormittag wurde die  Grenzfestung Altfinstermünz besucht. Höhepunkt aber war  das Treffen mit dem Freiheitskämpfer Sepp Forer  und Siegfried Steger in Ladis. Nach der Begrüßung durch die beiden Freiheitskämpfer unterhalb der Burg Laudegg wurde zusammen das Mittagessen eingenommen.

Sepp Forer lud danach alle zu einem „Schnapsl“ in sein Hotel ein, wo er zu erzählen begann. Von den Schikanen und der Unterdrückung durch die Italiener, die er zuerst tatenlos in seiner Jugendzeit erleben musste.
Diese waren dann die Auslöser für seinen aktiven Widerstand gegen Italien.

Zusammen mit Siegfried Steger, Heinrich Oberleitner und Heinrich Oberlechner  führten sie zahlreiche Attentate gegen Strommasten und italienische Einrichtungen durch. Sepp, aber auch Siegfried Steger erzählten von  Bauern, die ihnen  bei der Flucht mit Schuhen aushalfen, von Nachbarn, die ihnen in ihren Verstecken zu Essen brachten, aber auch von österreichischen Ministern, die auf italienischer Intervention hin, sie in ihrem Vaterland, für das sie kämpften,  in den Kerker stecken ließen. Ihre Freilassung verdankten sie dabei der Intervention des Landeshauptmanns von Nordtirol, dem  gebürtigen Vinschger  Eduard Wallnöfer, der ihnen auch danach immer wieder weiterhalf. Beide Freiheitskämpfer erklärten, dass sie wieder bereit wären, nochmals für die Heimat zu kämpfen, wenn sie noch einmal  jung wären und dieselben Zustände wie in den sechziger Jahren in Südtirol herrschen würden. Mit einem Bild von Sepp Kerschbaumer bedankte sich der Obmann des SHB im Namen aller Anwesenden bei den beiden Freiheitskämpfern für ihren Einsatz für Tirol.

Bereits 2006 kam einer der vier  Pusterer Buam, Heinrich Oberlechner, nur mehr als Toter zurück in seine Heimat. Der italienische Staat sollte endlich den Mut aufbringen, mit einer Geste der Versöhnung,  allen Freiheitskämpfern die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen, so die Meinung aller Teilnehmer. Denn die
Freiheitskämpfer handelten aus reiner Notwehr gegen die Überfremdung des Landes.  An der Fahrt teilgenommen haben auch der Obmann Stellvertreter des Andreas Hofer Bundes Deutschland, Hermann Unterkircher sowie die beiden ehem. Nordtiroler BAS- Aktivisten Herlinde und Claudius Molling. Bewährter Reiseleiter war der Heimatforscher Hartmuth Staffler aus Brixen.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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