Italiens hat keine Staatshymne – Streit um Nicht-Hymne ist „opera buffa“

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mameli_hymne_propagandapostkarte.jpgDer Streit um die Einführung des antiösterreichischen Kampfliedes „Fratelli d’Italia“ („Brüder Italiens“) aus den Zeiten des „Risorgimento“ in den Schulunterricht gerät zur politischen Komödie, zur einer italienischen „opera buffa“, stellt Roland Lang, Obmann des Südtiroler Heimatbundes, fest. Das „Mameli Lied“ ist nie gesetzlich zur Staatshymne erhoben worden! Niemand kann uns daher zwingen, ein Volkslied in der Schule abzusingen, stellt der Südtiroler Heimatbund klar.

Bis heute nie Staatshymne gewesen – Degasperi wollte Vatikan nicht vor den Kopf stoßen

Der blutrünstige Text dieses 1847 gedichteten Kriegsliedes gegen Österreich ist nur zeitbezogen aus der damaligen Kampfbegeisterung seines Dichters Goffredo Mameli erklärbar. Der schwülstige Kampfgesang ist in Wahrheit nie italienische Staatshymne gewesen und ist es bis heute nicht.

Während der Zeit der italienischen Monarchie war der „Königliche Marsch“ („Marcia Reale“) offizielle Staatshymne.

Während des Ersten Weltkrieges wurden Text und Melodie des auch „Inno di Mameli“ („Hymne des Mameli“) genannten Kampfliedes „Fratelli d’Italia“ in Druckschriften und Propagandapostkarten an der Front verbreitet, um den Hass gegen Österreich zu schüren. Zur offiziellen Hymne wurde der Kampfgesang aber auch damals nicht.

Am 12. Oktober 1946 beschloss der italienische Ministerrat, dass die Vereidigung der Truppen des neuen republikanischen Italien am 4. November, dem Tag des „Sieges“ Italiens über Österreich-Ungarn unter den Klängen des „Inno di Mameli“ stattfinden solle. Außerdem solle ein Gesetzesdekret vorbereitet werden, um dieses Lied in den Rang einer Staatshymne zu erheben.

Dazu kam es nie. Historiker vermuten, dass Ministerpräsident Degasperi den Vatikan nicht mit den unverhohlenen freimaurerischen Anklängen des Textes vor den Kopf stoßen wollte. „Fratelli d’Italia“ nannten sich Italiens Freimaurer seit den Zeiten des Freimaurers und antiösterreichischen und antiklerikalen Vorkämpfers Mazzini.

Am 16. November 2005 verabschiedete die Verfassungskommission des römischen Senats einen Gesetzesentwurf zur Erhebung des „Inno di Mameli“ zur Staatshymne. Zur Abstimmung kam der Entwurf aber weder im Senat noch in der Abgeordnetenkammer. Ein weiterer parlamentarischer Vorstoß im Jahre 2008 versandete ebenfalls in den unergründlichen Gefilden italienischer Gesetzesfindung.

Ablenkung von der Existenzkrise des Staates

Erst jetzt – im Jahre 2012 – wurde das Thema von der Politik erneut zur „patriotischen“ Ablenkung von der Existenzkrise des italienischen Staates wieder in den Vordergrund gespielt.

Die „opera buffa“ rund um die „Fratelli d’Italia“ zeigt wieder einmal, dass in Italien außer der Mafia, der Korruption und der Steuergeldverschleuderung nichts ernst zu nehmen ist.

Die Südtiroler Politiker sind aufgefordert, zu verhindern, dass Südtiroler Kinder in der Schule einen im 21. Jahrhundert lächerlich anmutenden antiösterreichischen Text „verinnerlichen“, auswendig lernen und singen müssen, in welchem es heißt, dass der „österreichische Adler“ das „Blut Italiens“ getrunken, dabei „seine Federn verloren“ und „sein Herz verbrannt“ habe.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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