Mit einer Ausstellung von mehr als 40 Exponaten aus dem Freiheitskampf der sechziger Jahre möchte der Südtiroler Heimatbund bei älteren Menschen die Erinnerung und bei jüngeren das Interesse für die Geschichte des südlichen Tirol wecken. So wird am Mittwoch, den 8. Dezember nicht nur wie alljährlich ein Totengedenken (Beginn 11 Uhr) für Sepp Kerschbaumer und seine Mitstreiter abgehalten, sondern weil sich im Juni 2011 auch zum 50. Mal die Feuernacht jährt, mit einer Ausstellung von Flugzetteln, Zeitzünderatrappen, Strickleitern und Feldausrüstung der damaligen Freiheitskämpfer gedacht. Schreckliche Beweise sind auch die Folterbriefe der Häftlinge.
Die Ausstellung, die vom Südtiroler Heimatbund unter Obmann Sepp
Mitterhofer zusammengetragen wurde, sind stumme Zeugen des aktiven
Tiroler Widerstandes! Eine Tiroler Fahne, die Sepp Kerschbaumer,
Anführer des Befreiungsausschusses für Südtirol (B.A.S.) der Mutter der
Stieler –Gruppe schenkte, als ihre Buam aus dem Gefängnis zurückkehrten,
ebenso wie eine Strickleiter, von Luis Amplatz und Richard Kofler
angefertigt, um bei der Kundgebung auf Schloss Sigmundskron im Jahre
1957 die damals verbotene Tiroler Fahne auf dem Schlossturm aufzuziehen.
Originale BAS- Stempel, Flugzettel, Teile des Senders „Freies Tirol“,
der damalige Rucksack des Pusterer Buam Siegfried Steger, der
Feldstecher von Sepp Forer, der Schlafsack von Luis Amplatz und andere
Exponate sind stumme Zeugen des Freiheitskampfes. Die Einblendung
einiger Nachrichten des damaligen Senders „Freies Tirol“ erinnern auch
akustisch an den aktiven Widerstand der Tiroler.
Zur Ausstellung wurde auch eine Broschüre gedruckt, die neben einem
Vorwort von Sepp Mitterhofer, Freiheitskämpfer und Obmann des Südtiroler
Heimatbundes, auch einen reich bebilderten geschichtlichen Rückblick
über die Entstehung des Südtirolproblems bis heute von Helmut
Golowitsch beinhaltet. Auch die Exponate der Ausstellung werden
ausführlich erklärt.
Die Ausstellung, die sich neben dem Ortsfriedhof in der Halle der
freiwilligen Feuerwehr von St. Pauls befindet, wird am 8. Dezember um
9.30 Uhr durch den Bundesobmann des Südtiroler Heimatbundes, Sepp
Mitterhofer, eröffnet und ist bis 15 Uhr zugänglich. Die Broschüre liegt
beim Eingang auf und ist gegen eine Spende erhältlich. Eintritt frei!
Neben der Ausstellung wird auch dieses Jahr in der Feuerwehrhalle von
St. Pauls Speis und Trank angeboten. Der Südtiroler Heimatbund bedankt
sich bei der Freiwilligen Feuerwehr von St. Pauls für die Überlassung
einer Halle.
Roland Lang
Bundesobmannstellvertreter des Südtiroler Heimatbundes
