Unwahre Botschaft auf Plakat der Magnago-Stiftung: Silvius Magnago stand nie für die Selbstbestimmung Südtirols

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Der Südtiroler Heimatbund (SHB) nimmt mit Befremden ein aktuelles Plakat der Magnago-Stiftung zur Kenntnis. Darauf wird der Eindruck erweckt, Landeshauptmann a. D. Silvius Magnago habe sich für das Selbstbestimmungsrecht Südtirols eingesetzt. Diese Darstellung ist sachlich falsch und historisch irreführend.

Tatsache ist: Silvius Magnago war zweifellos eine prägende Figur der Südtiroler Nachkriegsgeschichte. Doch der Weg, den er wählte, war jener der Autonomie – nicht der Selbstbestimmung. Italiens damaliger Staatspräsident Sandro Pertini brachte es am 13. Dezember 1983 auf den Punkt: „Magnago wird nie mit Österreich gehen. Er ist italienischer als die Italiener.” 

Diese Aussage spricht Bände und entlarvt jede gegenteilige Darstellung als bewusste Verdrehung der historischen Realität.

„Magnago war kein Feind der Selbstbestimmung, aber er hat sie geopfert, um auf die Autonomie zu setzen”, stellt SHB-Obmann Roland Lang klar. „Eine Autonomie, die bis heute ein andauernder Streitfall mit Rom ist. Und die – wie aktuelle Entwicklungen zeigen – jederzeit von italienischer Seite ausgehöhlt oder eingeschränkt werden kann.“ Dabei hat Italien das Recht auf Selbstbestimmung 1977 mit Gesetz Nr. 881 selbst ratifiziert und somit völkerrechtlich anerkannt. Doch auf Südtirol wurde dieses Recht nie angewandt.

„Wir Verfechter der Selbstbestimmung wurden jahrzehntelang als Träumer, Utopisten und politische Tschoppelen abgetan – auch von Magnago“, so Lang weiter. „Man muss ihm jedoch zugestehen, dass er es war, der den Begriff ‚Österreich als Vaterland‘ salonfähig machte.“ Dennoch: Eine Autonomie mag ein Schritt sein, sie kann aber niemals das Ziel sein. Solange Südtirol nicht frei über seine staatliche Zugehörigkeit entscheiden darf, bleibt das historische Unrecht bestehen.

Dass ausgerechnet das Bild Magnagos nun im Kontext der Selbstbestimmung auf einem Plakat auftaucht, bezeichnet der SHB als zynisch. „Sein grantiger Blick auf dem Plakat lässt jedenfalls keine Zustimmung erkennen – wenn überhaupt, dann eher Widerwillen“, so Roland Lang abschließend mit einem Augenzwinkern.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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