Auch 80 Jahre nach Ermordung unvergessen
Heimatbund ehrt Geschwister Scholl und Weiße Rose

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Wie alle Jahre hat der Südtiroler Heimatbund am Jahrestag der Hinrichtung von Sophie und Hans Scholl sowie Christoph Probst (22. Februar 1943) an der Erinnerungs-Stele im Geschwister Scholl-Park in Bozen ein Blumengesteck niedergelegt, so SHB-Obmann Roland Lang. Auf der weiß-roten Schleife die letzten Worte von Hans Scholl vor seiner Hinrichtung: „Es lebe die Freiheit!“

Es sind tragische Jahrestage, derer wir in dieser Zeit gedenken. So jährte sich im Oktober des vergangenen Jahres zum 100 Mal die Machtergreifung des Faschismus in Italien, in diesem Jahr erinnern wir uns voll Schrecken an den 90. Jahrestag der Machtübertragung an Hitler 1933 in Deutschland und an den 100 Jahrestag des Hitlerputsches 1923 in München.

Und heute gedenken wir traurigen Herzens des achtzigsten Todestages von drei jungen Widerstandskämpfern, der Geschwister Scholl und Christoph Probst. Die Prozesse und die Todesurteile sprachen jedem Recht Hohn.  Brechen konnten die Nationalsozialisten jedes Recht, aber die zum Tode Verurteilten nicht. „Es lebe die Freiheit“, das waren die letzten Worte von Hans Scholl.

Schweizer und schwedische Zeitungen verbreiteten als erste die Nachricht von den Hinrichtungen, denen weitere folgen sollten. Thomas Mann verurteilte in seinen Rundspruchansprachen aus dem Exil an die Deutschen die Geschehnisse an der Münchner Universität. Im Juni 1943 setze er der jugendlichen Widerstandsgruppe ein Denkmal:

„Brave, herrliche junge Leute! Ihr sollt nicht umsonst gestorben, sollt nicht vergessen sein.“

Heute, achtzig Jahre später, gedenken wir der Verfolgung und brutalen Hinrichtung dieser jungen Patrioten. Patrioten deshalb, weil sie an das Gute in ihrem Volk und seine Zukunft glaubten. Leider kann niemand die Geschichte verändern, aber die Verantwortung bleibt, dass sich sowas weder in der Gegenwart noch in der Zukunft wiederholen darf. Die Geschichte muss uns Mahnung sein, so SHB- Obmannstellvertreter Meinrad Berger, Sepp Vigl und Roland Lang.

Prophetisch beschrieb dies Primo Levi, selbst ein Überlebender der Shoah, diesen Auftrag in seinem Leitartikel für die  italienische Tageszeitung „La Stampa“ im Jahr 1975:

„Der Faschismus ist ein Krebsgeschwür, das sich rasch ausbreitet, und eine Wiederkehr bedroht uns. Daher ist es vielleicht nicht unbillig zu fordern: Wehret den Anfängen!“

Roland Lang
Obmann Südtiroler Heimatbund

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