Als historisch, pädagogisch wertvoll und in ihrer Sammlung außergewöhnlich bezeichnet der Südtiroler Heimatbund die Ausstellung, die sich mit den politisch heißen 1960er-Jahren beschäftigt. Die Ausstellung, die dem Befreiungsausschuss Südtirol und seinen Aktivisten rund um Sepp Kerschbaumer gewidmet ist, aber auch aller Opfer gedenkt, trägt den sinnstiftenden und folgerichtigen Titel „BAS – Opfer für die Freiheit“, so Obmann Roland Lang.
Eine Anerkennung verdient auch SHB-Altobmann Sepp Mitterhofer, der in minutiöser Kleinstarbeit und mit viel Fingerspitzengefühl wertvolle Zeitdokumente zusammengestellt, unersetzliche Exponate für die Ausstellung gesammelt und folglich für die geschichtsinteressierte Bevölkerung zur Verfügung gestellt hat, so Lang.
Alles in allem ist es eine gelungene Ausstellung, deren Besuch jedem nur wärmstens empfohlen wird. Ohne die Aktionen der Freiheitskämpfer hätte es wohl nie eine Autonomie für Südtirol gegeben und Südtirol wäre wohl kurz oder lang zu einer italienischen Provinz verkommen. Um in der Zukunft auch auf sicheren Schienen unterwegs zu sein, muss man das Vergangene erkennen, wertschätzen und nicht blindlings glauben, dass uns von Italien nur gnadenhalber eine halbwegs funktionierende Autonomie geschenkt wurde, weil wir eben eine anderssprechende und kulturell anders lebende Minderheit in einem fremdnationalen Staat sind. Die Ausstellung kann außerdem als Hilfsmittel zur Findung der eigenen Identität angesehen werden, berichtet der SHB.
Die Ausstellung, die auch von Schulklassen angeschaut werden kann, dient auch dazu, eine Lücke in der teils wechsel- und leidvollen Landesgeschichte Südtirols zu schließen. Oft – und das ist unerklärlich – werden diese Jahre ausgeblendet oder ignoriert. Hier ist die Landesregierung gefordert, Maßnahmen zu setzen.
Die Ausstellung befindet sich in Bozen, Lauben 9 und ist von Dienstag bis Samstag von 10 – 12 Uhr und von 15 – 17 Uhr geöffnet. Gruppenführungen sind auch außerhalb dieser Zeiten möglich, Eintritt frei.
Alle Exponate sind in allen drei Landessprachen sowie in englischer Sprache erklärt. Es war für uns selbstverständlich, auch die ladinische Sprache zu verwenden, da es in Südtirol ein Miteinander aller 3 Volksgruppen braucht. Gerade die kleinste Volksgruppe darf deshalb keinesfalls ausgegrenzt werden, so Obmann Roland Lang.
Die Ausstellung ist keineswegs gegen die in Südtirol lebenden Italiener gerichtet, sondern soll auch ihnen den Zugang zur Südtiroler Historie erleichtern, damit sie offener für ein Miteinander werden und respektvoll unsere Geschichte verstehen, schließt Lang.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes
Ein Kommentar
Ich begrüße diese wertvolle Ausstellung sehr. Auch habe ich den Wunsch, dass viele Nichttiroler aus Österreich sich diese Ausstellung ansehen und ihr Wissen erweitern für die Rückgabe der österreichischen Staatsangehörigkeit an Südtiroler und Ladiner. Ich sage bewusst das Wort Rückgabe der österreichischen Staatsangehörigkeit, weil es in sich die ganze leidvolle Geschichte der Südtiroler und Ladiner enthält.