Fotos online – 60. Todestag von Luis Amplatz – Gedenkfeier auf den Brunner Mahdern

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Am vergangenen Sonntag fand auf den Brunner Mahdern oberhalb von Saltaus im Passeiertal eine Gedenkfeier für Luis Amplatz statt. Der Grieser Schützenleutnant war hier 1964 von Christian Kerbler, eines im Sold des italienischen Geheimdienstes stehenden Nordtirolers, im Schlaf ermordet worden. Der Begleiter von Amplatz, Jörg Klotz, wurde von Kerbler angeschossen und konnte schwerverletzt entkommen.

Die Gedenkfeier, zu der alle Teilnehmer einen eineinhalb Stunden langen steilen Bergpfad bezwingen mussten, war vom Südtiroler Heimatbund, Bezirk Meran- Burggrafenamt und den Schützenkompanien St. Martin in Passeier und der Schützenkompanie Riffian organisiert worden.

Die Veranstaltung fand neben der Almhütte statt, in der der Grieser Schützenleutnant und Freiheitskämpfer Amplatz am 7. September vor 60 Jahren ermordet wurde. Sie wurde durch einen Feldgottesdienst, zelebriert von Pater Christoph Waldner OT begonnen. Musikalisch wurde die Messfeier von der Musikkapelle Saltaus begleitet.

Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch den Bezirksobmann des Südtiroler Heimatbundes (SHB) Sepp Mitterhofer folgten die Grußworte von SHB-Landesobmann Roland Lang.

In seiner Ansprache berichtete Lang auch von einem Brief eines ehemaligen Alpinisoldaten an den SHB. Dieser hatte die italienische Ausgabe des Buches „Feuernacht -Die Notwehr eines Volkes“ bzw. „La Notte dei Fuochi“ gelesen. Er leistete 1961/62 als Alpini in Schlanders stationiert und bestätigte, dass die damaligen Freiheitskämpfer keine Mordabsichten hatten:

„Wir bewachten das Pulverlager in Tschengls. Hier waren wir auch einem heftigen Gewehrangriff ausgesetzt. Wir waren sicherlich ein leichtes Ziel (mitternächtliche Wachablöse im beleuchteten Bereich) und ich war Teil der antretenden Wache. Die Absicht war sicherlich nicht, uns zu treffen, sondern uns zu erschrecken. Wir reagierten mit schwerem Beschuss …“.

Antonio R. wird seine Erlebnisse in seiner Zeit als italienischer Soldat zu Papier bringen und diese dem SHB zur Ergänzung des Buches Feuernacht kostenlos überlassen. Einmal mehr bestätigt auch ein Italiener, dass es keine Mordabsichten der Freiheitskämpfer gegeben hat, so der SHB-Obmann.

Grußworte sandte Mjr. Thomas Saurer, Landeskommandant des Tiroler Schützenbundes: „Grüß‘ mir die Heimat, die ich mehr als mein Leben geliebt“! Auch der Bund der Tiroler Schützenkompanien, die Kameraden Nord- und Osttirols, gedenken dem 60. Todestag des Freiheitskämpfers Luis Amplatz! Sein Einsatz für unsere gemeinsame Heimat Tirol, besonders um die „Feuernacht“, bleiben unvergessen.“ Die Dornenkrone von 2009, die in wenigen Tagen am Timmelsjoch einen imposanten, denkwürdigen Platz der Mahnung erhalten wird, ist auch den Freiheitskämpfern von damals — und besonders dem Schützen Luis Amplatz gewidmet, so der Nordtiroler Landeskommandant.

Gespannt warteten alle auf die Gedenkrede von Gudrun Kofler, Abgeordnete zum Tiroler Landtag und Enkelin des Freiheitskämpfers Jörg Klotz.

Luis Amplatz wird am 28. August 1926 als zweites von insgesamt acht Kindern eines Wein- und Obstbauern in Gries bei Bozen geboren. Während der Faschistenzeit besucht Luis die Katakombenschule. Kaum 16 Jahre alt, beginnt er gegen die Fremdherrschaft aufzubegehren und rebelliert. Die Carabinieri holen ihn damals von der Feldarbeit weg und sperren ihn für zwei Monate ins Gefängnis.

Er ist es auch, der am 17. November 1957 bei der Kundgebung auf Schloss Sigmundskron unter dem Jubel von 35.000 Tirolern die weiß-rote Fahne hisst, so Gudrun Kofler.

Hunderte Italiener können ihm nichts anhaben – aber ein einzelner, eingeschleuster feiger Spitzel, noch dazu ein Landsmann, wird ihm schließlich zum Verhängnis.

„Wenn es sich um Heimat handelt, wird man leicht bedenkenlos!“
hat der deutsche Schriftsteller Martin Walser einmal treffend geschrieben.

Wie wichtig ist es, Kameraden an seiner Seite zu haben, die für dieselbe Sache kämpfen, wie man selbst! Wie wichtig ist es, Freunde zu haben, die einen immer wieder aufbauen, die einem sagen, dass alles gut wird! Die an unserer Seite sind, wenn es hart wird und wir vielleicht auch mal die Hoffnung verlieren.

In dieser, unserer Gemeinschaft, ist Vertrauen das Band, das uns miteinander verbindet. Es ist das Gefühl, das uns motiviert, uns gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam für unsere Ziele zu kämpfen. Vertrauen ist das Fundament – es gibt uns die Stärke, an die Freiheit Südtirols und die Gerechtigkeit für unsere Sache zu glauben und unsere Ziele beharrlich zu verfolgen.

Doch die Geschichte lehrt uns, uns in unserem Kampf um die Freiheit und Einheit unserer Heimat nicht nur auf unser Vertrauen zu verlassen, sondern auch stets achtsam zu sein. Damit ist nicht generelles Misstrauen gemeint, sondern Besonnenheit und eine gesunde Sorgfalt, mit diesen Worten schließt die Enkelin von Jörg Klotz ihre Gedenkansprache.

In würdiger Form folgte die Heldenehrung durch Elmar Thaler, ehemaliger Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes und die exakte Ehrensalve durch die Ehrenformation der Schützenkompanien St. Martin in Passeier und Riffian unter dem Kommando von Hptm. Armin Oberprantacher.

Beim Lied vom guten Kameraden wurde am Marterle für Luis Amplatz ein Kranz niedergelegt und die Landeshymne beendete die Gedenkfeier.

In seinen Schlussworten bedankte sich Hptm. Armin Oberprantacher bei allen, die zur Feier beigetragen haben und wünschte allen einen sicheren Abstieg und eine gute Heimreise.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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