Die Gedenkstätte für die Opfer des Durchgangslagers Bozen in der Reschenstraße ist ungepflegt und die dazugehörigen Blumenbeete sind voller, teilweise meterhohen Unkrautes. Auf diesen unwürdigen Zustand der Passage der Erinnerung hat der SHB Obmann die Stadträte Lorenzini (Stadtgärtnerei) und Repetto (Kultur) in einem offenen Brief aufmerksam gemacht.
In letzter Zeit erreichten mich immer wieder Klagen darüber, dass die Gedenkstätte von Unkraut übersäht und ungepflegt sei, so Lang, der seine Hauswand für die Erklärungstafeln zur Verfügung gestellt hatte.
Begleitet von Bezirksmajor Lorenz Puff des Schützenbezirk Bozen, hat er kürzlich einen Lokalaugenschein durchgeführt. Ab dem ehemaligen Lagereingang bot sich uns dabei ein Bild, das einer Gedenkstätte unwürdig ist. Meterhohes Unkraut, von Gras verdeckte Pflastersteine, von Stauden verdeckte Erklärungstafeln! Auf dem Turm von „Block F“ ein seit langen verdorrter Baum. In einem Blumenbeet reifen sogar verwilderte Tomaten heran. Zur Bestätigung lege ich diesem offenen Brief einige Bilder bei, schreibt der SHB-Obmann.
Auch Bezirksmajor Lorenz Puff teilte meine Enttäuschung darüber, wie ungepflegt und verwildert dieser Ort bereits 5 Jahre nach seiner Eröffnung ist. Es ist uns unverständlich, dass die Gemeinde Bozen eine Gedenkstätte, in der mehr als 11.000 Menschen gepeinigt wurden, so verwahrlosen lässt.
Sollte die Gemeinde Bozen nicht in der Lage sein, die Gedenkstätte innerhalb des Monats August zu säubern, erklärte sich Lorenz Puff bereit, in den Reihen seiner Schützenkameraden freiwillige Helfer zu finden, die mithelfen, diese Gedenkstätte vom wuchernden Unkraut zu befreien und zu säubern. Dies vor allem in Respekt jenen Menschen gegenüber, die hier wegen ihrer Abstammung, Religion oder Ablehnung des Regimes inhaftiert wurden, so der Bezirksmajor.
Roland Lang
Nachstehend der Brief an die beiden Stadträte (für eine Vergrößerung einfach auf das Bild klicken):