Neue Meinungsumfrage zur Selbstbestimmung: Nur 26% der Süd-Tiroler wünschen sich einen Verbleib

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In den vergangenen Wochen wurde vom österreichischen Meinungsforschungs-Institut „Karmasin“ eine große repräsentative Meinungsumfrage zur Zukunft Süd-Tirols durchgeführt. Befragt wurden 700 deutsch- und ladinischsprachige Süd-Tiroler nach ihrem Identitätsempfinden und nach ihrem Abstimmungsverhalten im Falle einer Selbstbestimmung Süd-Tirols. Die ARBEITSGRUPPE FÜR SELBSTBESTIMMUNG hat heute Vormittag die Ergebnisse der Umfrage der Öffentlichkeit präsentiert, welche aufzeigen, dass sich die Mehrheit der Süd-Tiroler nicht als Italiener fühlt und sich eine Zukunft ohne Italien wünscht. 
Achtung: Im Vergleich zu vergangenen Umfragen dieser Art wurden diesmal bei der Fragestellung auch die Antworten jener angegeben, die derzeit noch keine Entscheidung getroffen haben. Diese Form der Fragestellung, die auch die Möglichkeit offen lässt, sich nicht für eine Variante entscheiden zu müssen, verändert die Prozentzahlen im Vergleich zu der bisherigen „Entweder-Oder“- Fragestellungen. Gerade bei komplexen und weitreichenden Fragen wie dem Identitätsbewusstsein und der Zukunft Süd-Tirols spiegelt diese Fragestellung jedoch ein realeres Stimmungsbild der derzeitigen Meinung der Bevölkerung wieder.

Identitätsempfinden → Nur 6% fühlen sich als Italiener:

Auf die Frage „Fühlen Sie sich als Süd-Tiroler oder Italiener?“ gaben nur 6% der Befragten an, sich als Italiener zu fühlen.

Süd-Tiroler → 86%
Italiener → 6%
Nichts davon → 6%
keine Angabe → 2%

Die überwältigende Mehrheit der Süd-Tiroler fühlt sich auch nach mehr als 90 Jahren Zugehörigkeit zu Italien noch immer nicht als Italiener.

Abstimmungsverhalten → Nur 26% wünschen sich Verbleib bei Italien:

Auf die Frage „Wenn es auch in Süd-Tirol zur Durchführung eines Selbstbestimmungs-Referendums kommen würde und Sie die Wahl hätten, wofür würden Sie sich entscheiden?“ gaben nur 26% der Befragten an, sich für Italien zu entscheiden. Die Mehrheit der Süd-Tiroler wünscht sich eine Unabhängigkeit von Italien.

Zugehörigkeit zu Italien  26%
keine Angabe   20%
Unabhängigkeit von Italien  54%

Von jenen, die derzeit für die Zugehörigkeit zu Italien stimmen, würden bei einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Situation in Italien 26% ihre Meinung ändern und ebenfalls für eine Unabhängigkeit von Italien stimmen.

Bei den 18-34-Jährigen nimmt die wirtschaftliche, soziale und politische Situation eine besonders wichtige Rolle eine. Unter diesen würden sogar 39% ihre Meinung ändern und bei einer Verschlechterung der Situation für die Unabhängigkeit stimmen.

In der Befragung zur Zukunft Süd-Tirols wurde auch das Abstimmungsverhalten nach Parteien ausgearbeitet, welches aufzeigt, wie sich die Sympathisanten und Wähler der einzelnen Parteien im Falle der Selbstbestimmung entscheiden würden.

SVP
56% Unabhängigkeit von Italien
26% Verbleib bei Italien
19% keine Angabe

FREIHEITLICHEN
78% Unabhängigkeit von Italien
13% Verbleib bei Italien
9% keine Angabe

SÜD-TIROLER FREIHEIT
91% Unabhängigkeit von Italien
6% Verbleib bei Italien
3% keine Angabe

GRÜNE
40% Unabhängigkeit von Italien
45% Verbleib bei Italien
15% keine Angabe

NICHT-WÄHLER
46% Unabhängigkeit von Italien
28% Verbleib bei Italien
26% keine Angabe

Das Ergebnis der Umfrage zeigt deutlich, dass das Thema Selbstbestimmung und der Wunsch nach Unabhängigkeit von Italien der Bevölkerung in Süd-Tirol sehr wichtig sind.

Die ARBEITSGRUPPE FÜR SELBSTBESTIMMUNG veröffentlicht ganz bewusst immer wieder derartige Umfragen, um der Politik einen Spielgel vorzuhalten und eine öffentliche Diskussion über die Zukunft Süd-Tirols auszulösen.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen in Europa und der desolaten Wirtschaftssituation in Italien wird das Thema Selbstbestimmung immer aktueller.

2014 wird Schottland in einer freien und demokratischen Abstimmung darüber entscheiden, ob es bei Großbritannien verbleiben oder unabhängig werden soll. Was in Schottland möglich ist, kann auch in Süd-Tirol Realität werden.

ARBEITSGRUPPE FÜR SELBSTBESTIMMUNG

L.-Abg. Sven Knoll, Sprecher – Sepp Mitterhofer, Obmann –  Roland Lang, Kassier – Paul Bacher – Oswald Ellecosta – L.-Abg. Dr. Eva Klotz – Dr. Egon Kühebacher – L.-Abg. Pius Leitner -Peter Ploner – Rudl Pichler – Hermann Unterkircher – Luis Vonmetz – Winfried Matuella

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