Neustart der im Vorjahr abgebrochenen Aktion – Flyer mit historischen Informationen für Flüchtlinge

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Der Südtiroler Heimatbund startet in diesem Jahr alleine die Verteilung von Handzetteln mit geschichtlichen Hinweisen für Flüchtlinge. Denn wenn in Kürze auf den heimischen Bergen wieder viele Feuer lodern und der Herz-Jesu-Schwur erneuert wird, blicken Mitbürger mit Immigrationshintergrund, aber auch Mitbürger mit italienischer Muttersprache möglicherweise etwas unbeholfen und verlegen auf die hohen Gipfel. Daher möchte man den Einwanderern und anderen Unwissenden in einer fünfsprachigen Flugschrift die Hintergründe dieses uralten, seit 1796 bestehenden Tiroler Brauches etwas erklären und näherbringen, so Obmann Roland Lang.

2016 gab es von den Caritasdirektoren Franz Kripp und Paolo Valente nicht gerade aufbauende und anerkennende Worte für das Vorhaben des SHB. Grundtenor: Das Herausgreifen einer Themenstellung sei zu kurz gegriffen. Daher besteht kein Sinn, bloß aus dem historischen Zusammenhang gerissene Infoblätter an die Zuwanderer auszuteilen.

So will der Heimatbund dieses Jahr einen alleinigen Weg einschlagen und ohne die Sozialvereine arbeiten. Die vorerst in einer Auflage von rund 1000 Stück gedruckten Flugblätter werden überall dort aufliegen, wo Flüchtlinge und Asylsuchende sich treffen, in Bahnhöfen, aber auch spontan beim Antreffen von Menschen mit Migrationshintergrund verteilt werden. Irgendwo muss damit begonnen werden, unsere Kultur, Traditionen und Bräuche den neuen Mitbürgern zu erklären. Die im Tal gut sichtbaren Feuer sind bestens dazu geeignet, über diesen Brauch zu informieren.

Der Anlass der erneuten Aktion liegt auf der Hand. Die Verbindung zu einer Ganzheit funktioniert umso besser, je mehr man über die Vergangenheit des Anderen und die Überlieferungen und Bräuche des Landes weiß, in dem man sich eine bessere Zukunft fernab von Krieg, Menschenrechtsverletzungen, Flucht und Tod erhofft.

Aus diesem Grund will man in Deutsch, Italienisch, Englisch, Arabisch und Französisch auf die Überlieferung des Herz-Jesu-Feuers aufmerksam machen und diese begreiflich machen. Dass gewisse Verbände dies nicht verstehen wollen, ist äußerst bedauerlich, schließt Lang.


Am Sonntag, 25. Juni, werden auf Südtirols Berggipfeln wieder unzählige Feuer brennen, ein beeindruckendes Schauspiel. Das Abbrennen von Feuern um die Zeit der Sommersonnenwende ist ein alter Tiroler Brauch. Er hat eine religiöse und zugleich politische Bedeutung erhalten, als im Jahr 1796 das Land Tirol durch französische Truppen bedroht wurde. Damals hat der Tiroler Landtag in Bozen im Vertrauen auf göttliche Hilfe gelobt, den katholischen Festtag der Verehrung des Herzen Jesu für immer besonders feierlich zu begehen. Die Tiroler haben 1809 in drei Schlachten gegen die überlegenen Franzosen gesiegt und dies der göttlichen Hilfe zugeschrieben. Seither werden am Herz-Jesu-Sonntag, dem dritten Sonntag nach dem Pfingstfest, die ehemaligen Sonnwendfeuer als Herz-Jesu-Feuer zum Zeichen der Verbundenheit mit dem katholischen Glauben und als Zeichen des Freiheitswillens der Tiroler abgebrannt. Die Feuer sind heute ein Symbol für alle, die die Freiheit lieben und die an einen gerechten und barmherzigen Gott glauben.


 

 

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Ein Kommentar

  1. Sr. Manuela Drexler OCD. on

    Ja! Sehr gut! Als Südtiroler Heimatbund haben Sie das Recht, Flugblätter mir historischen Informationen über Südtirol und seine Herz-Jesu-Bergfeuer herauszugeben. Ich begrüße es, dass Sie sich darin nicht von Meinungen anderer Gruppen abhängig machen. Denn die Geschichte Ihrer Heimat ist Realität und damit WAHRHEIT.
    Sollten aus irgendwelchen Gründen, z. B. im Namen des Islam, religiöse Darstellungen in den Bergfeuern beanstandet werden: Bitte, diese Immigranten sind nur Gäste und können wieder Südtirol verlassen und die hier lebenden Christen in Frieden lassen.

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