Mit Bedauern und in Sorge um das Land nimmt der Südtiroler Heimatbund zur Kenntnis, dass Arno Kompatscher eine weitere Amtszeit als Landeshauptmann anstrebt. Dass er diese Ankündigung außerhalb Südtirols gemacht hat, zeigt seine fehlende Verbindung mit seinem Land. Mit der Schönfärberei seiner Regierungszeit und dem Verstecken der wahren Probleme hat Kompatscher den Ostereiern ein blindes Ei hinzugefügt, kritisiert SHB-Obmann Roland Lang.
Nur in Schönfärberei äußert sich der wirtschaftliche Aufschwung Südtirols. Davon zeugen unmissverständlich die zahlreichen leerstehenden Geschäfte in Bozen und anderen Städten. Indes werden Millionen von Euro dem Staat nachgeworfen, und vor lauter sogenannten Freunden in Rom kann sich anscheinend Kompatscher kaum retten.
Autonomiepolitisch verkaufte Erfolge sind bei genauerem Hinsehen nur die Übernahme von Kosten. So wie zum Beispiel das Gerichtspersonal oder das Abkommen mit der italienischen Post. Südtirol darf bluten, um eine dem europäischen Standard entsprechende Postzustellung zu gewährleisten. Eine eigene Briefmarke wie in wirklich autonomen Regionen, etwa den Åland-Inseln, bleibt ein Wunschtraum. Zudem fehlt die Courage, standhaft nach Tiroler und antifaschistischer Manier gegen die Erneuerung faschistischer Relikte und für deren Beseitigung einzutreten.
Verschwiegen wird von Kompatscher aus guten Gründen das Chaos im Sanitätswesen. Das Fehlen von Fachärzten, die langen Wartezeiten auf fachärztliche Visiten sowie die Schließung von Krankenhäusern auf Anordnung aus Rom werden einfach ausgeblendet. Die Flüchtlingsproblematik und die öffentliche Sicherheit sind Kompatscher anscheinend nicht bekannt.
Eine echte Lösung der Ortsnamensfrage, eine Generalamnestie für die Südtiroler Freiheitskämpfer, eine echte, funktionierende Zweisprachigkeit bei Banken, Versicherungen und Ämtern, einen deutschen Beipackzettel bei Arzneien und eine echte Steuerhoheit wird Südtirol unter Kompatscher niemals erreichen. Ein Kompatscher ist für Rom sicher der beste Garant für die nächsten fünf Jahre, dass Südtirol italienisch bleibt und noch italienischer wird, gibt Roland Lang abschließend zu bedenken.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes
Ein Kommentar
Lieber Südtiroler Heimatbund,
weil ich nicht immer als Einzige hier Kommentare schreiben will, habe ich ein paar Tage zugewartet und in einer Email an alle meine Südtiroler Kontakte in Trient geschrieben und ihnen Mut gemacht, hier in Ihrer Homepage mich nicht allein zu lassen und auch Kommentare zu schreiben. Auch Ladiner und Zimbern. Ich schrieb, sie brauchen sich nicht zu schämen, wenn sie ihr Deutsch, das sie zuhause sprechen, nicht in der Schule gelernt haben und nur in Italienisch schreiben können. Das lesen dann auch Italiener. Ich weiß, dass die Gemeinschaft eines Volkes immer langsam reagiert.
Damals, als Hitler und Mussolini die Option für Südtiroler anboten, wurde das Volk unter Druck gesetzt und durch Falschinformationen in die Irre geführt. Wenn ich Ihren Artikel hier lese, dann ist das in den vergangenen Regierungsjahren wieder der Fall gewesen. Möge Gott Südtirol von aller Lüge befreien!