Mit Entsetzen und Bestürzung reagiert der Südtiroler Heimatbund auf die Beilage, die es gestern mit der italienischen Tageszeitung „Il Giornale“ zu erwerben gab. Mitten im Kommunalwahlkampf gab die Zeitung, die Silvio Berlusconis Bruder Paolo gehört, als Beilage Adolf Hitlers „Mein Kampf“ heraus. Ministerpräsident Matteo Renzi beschrieb diese Aktion „abscheulich“. Man muss hier dem italienischen Premier Recht geben, so Obmann Roland Lang.
Das Ziel der Provokation wurde erreicht. Die Verbreitung des Werks dürfte in Zusammenhang mit der Verabschiedung des Gesetzes gegen die Leugnung des Holocaust durch das italienische Parlament vor einigen Tagen stehen, so der SHB.
Dabei wäre es an der Zeit, endlich einen Schlussstrich zu ziehen, was die dunkle Vergangenheit betrifft. Faschistische Denkweisen oder Weltbilder mit neofaschistischen Nuancen haben in einem geeinten und friedlichen Europa des 21. Jahrhunderts nichts verloren. In unserer Heimat denken wir dabei auch an die tolomeische Ortsnamensgebung und die vielen faschistischen Relikte.
Es sollte nach wie vor ein wichtiges Ziel aller sein, die Wahrung des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Friedens aufrechtzuerhalten und nicht mit solchen waghalsigen Aktionen aufs Spiel zu setzen, schließt Lang.
Roland Lang