Vortrag über Tiroler Ehrenbücher in Vilpian

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Nach Vilpian luden kürzlich der Südtiroler Heimatbund und der Bezirk Bozen Stadt/Land der SÜD-TIROLER FREIHEIT zum Vortag „Zum lieben Gedenken und zur Erinnerung an … – Gefallene und Vermisste des Ersten Weltkrieges aus Tirol“.Damit wollten auch wir einen Beitrag zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des ersten Weltkrieges leisten, so Roland Lang (SHB) und Meinrad Berger (STF). Dies als Mahnung anhand der Toten, die jeder Krieg fordert.^1

Fast 50 historisch Interessierte nahmen an der Veranstaltung teil. Nach den einführenden Worten von Bezirkssprecher Meinrad Berger referierte der in Innsbruck lebende und arbeitende, freiberufliche Historiker Mag. Manfred Schwarz aus dem Passeiertal über die Tiroler Ehrenbücher. Diese enthalten die Namen vermisster, gefallener und verstorbener Kriegsteilnehmer aus dem historischen Tirol. Von den über 150 Bänden umfassen 120 den Ersten Weltkrieg mit über 24.000 (!) Einträgen.

Diese Ehrenbücher, die zwischen 1914 und 1923 auf Geheiß von Dr. Karl Böhm und Landeshauptamann Theodor Freiherr von Kathrein angelegt worden sind, beinhalten neben biografischen Angaben auch Informationen zur Heimatgemeinde und dem Beruf des jeweiligen Soldaten. Oft gibt es diese Gemeinde nicht mehr, weil sie infolge von Fusionierungen oder Eingemeindungen in einem größeren Ort aufgegangen sind. Zudem sind Sterbe- und Andenkenbilder enthalten. In einigen Fällen gibt es auch Lebensskizzen, Fotos, Erinnerungen und vieles mehr. So ist beispielsweise die Nord-Tiroler Gemeinde Achenkirch gut erhalten. Hier hat der Dorflehrer viele interessante Informationen über die gefallenen Soldaten gesammelt.

Anlässlich der 100. Wiederkehr des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges wurden diese Bände digitalisiert und der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Diese einzigartige Quelle ist nun über eine Datenbank online abrufbar und ermöglicht eine unkomplizierte und in der gleichen Art und Weise rasche Recherche. Die Betreiber appellieren an die Bevölkerung, unvollständige Daten oder Fotos nachzureichen. Unter der Seite ….. kann man nachforschen, ob man den einen oder anderen Ahnen im Ersten Weltkrieg verloren hat.

Referent Schwarz gelang es dabei auf anschauliche Weise, ausgewählte Schicksale in den allgemeinen Kontext zu stellen. So erzählte er, dass beispielsweise der älteste Tiroler, der im Ersten Weltkrieg 1918 gefallen war, 78 Jahre alt war. Dabei gab es auch Soldaten, die kurz vor dem 17. Lebensjahr ihr unschuldiges Leben lassen mussten.

Ferner wurden Einzelschicksale – und diese gibt es zuhauf – in den allgemeinen historischen Kontext eingebettet und die Schauplätze des Ersten Weltkrieges über Galizien (heute Ukraine, damals Österreich-Ungarn) und Serbien im Osten bzw. Südosten bis zur Südfront in unseren Breiten zu illustrieren.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

Meinrad Berger
Bezirkssprecher der SÜD-TIROLER FREIHEIT Bozen Stadt/Land

 

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