Zwischen Lüge und Wahrheit

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Mit größter Verwunderung habe ich in den „Dolomiten“ vom 21. Juli den ungezeichneten Bericht „Cesare Battisti zwischen Wien und Rom“ gelesen, in dem absolut unkritisch über die Battisti-Ausstellung in Trient berichtet wird. In dem Artikel wird Battisti sogar als „Figur von großer menschlicher und kultureller Tiefe“ bezeichnet.

Ob mit „menschlicher Tiefe“ wohl gemeint ist, dass der fanatische Kriegstreiber Battisti ohne Zögern auch auf seine engsten Landsleute geschossen, ihre Dörfer zerstört und unmenschliches Leid über sie gebracht hat? Vollkommen unterschlagen wird, dass der junge Geograph sich nicht nur Forschungsarbeiten gewidmet, sondern ab 1900 als Agent des italienischen Militärgeheimdienstes die österreichischen Verteidigungsanlagen ausspioniert und sich damit aktiv an den Kriegsvorbereitungen Italiens beteiligt hat. Auch an den als „fatti di Innsbruck“ bekannten Tumulten um die italienische Rechtsfakultät in Innsbruck hat Battisti als Geheimdienstagent teilgenommen und zur Eskalation beigetragen.

Hartmuth Staffler, Brixen

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