8. Dezember 2011: Gedenkfeier für Sepp Kerschbaumer in St. Pauls/Eppan

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kerschbaumer_comploier_2011.jpgAm Donnerstag, den 8. Dezember wird um 11.15 Uhr in St. Pauls/Eppan eine Gedenkmesse für Sepp Kerschbaumer, seine Mitstreiter und alle, die für die Heimat Opfer gebracht haben, gefeiert. Anschließend wird im Friedhof bei einer Kranzniederlegung all jener gedacht, die sich für die Freiheit Tirols aktiv eingesetzt haben.  

Die Gedenkrede wird Dr. Margareth Lun halten. Die Historikerin aus Eppan ist Verfasserin zahlreicher Publikationen zur Landesgeschichte Tirols, und Referentin vor allem über die Franzosenzeit in Tirol, die Option, die NS-Zeit in Südtirol und die sechziger Jahre.

Vor 47 Jahren stand ganz Südtirol klagend und trauernd am Grab des Kaufmanns Sepp Kerschbaumer aus Frangart. Weit über 20.000 Tiroler gaben ihm das letzte Geleit. Die Wenigsten hatten Sepp Kerschbaumer persönlich gekannt. Aber sie kamen. „Mit ihm sein Land Tirol“ stand auf der Schleife eines riesigen Kranzes. Deutlicher konnten nicht die Trauer und die Achtung für einen Mann bekundet werden, dem das Schicksal seiner Tiroler Heimat mehr am Herzen lag, und der die Heimat mehr geliebt hat, als sein Leben. Das Begräbnis des im Leben allzeit bescheidenen Sepp Kerschbaumer wurde zu einer Großkundgebung für einen aufrechten Tiroler, für einen Märtyrer der Heimat.

Sepp Kerschbaumer stand mit neunzig anderen Südtiroler Freiheitskämpfern am 9. Dezember 1963 in Mailand vor Gericht. Er hat dort jegliche Verantwortung für die Demonstrationsaktionen auf sich genommen.

Wir wollen bei dieser Gedenkfeier aller verstorbenen Freiheitskämpfer, aber auch der Frauen und Mütter gedenken, die in diesen Jahren, plötzlich auf sich allein gestellt, Heldenhaftes geleistet haben. So sei an die Aussage von Lina Steger aus Mühlen in Taufers erinnert, die in der „Dolomiten“ vom 16. Dezember 2001 unter dem Titel „Wichtige Opfer für unsere Heimat“ veröffentlicht wurde: „Die Heimat braucht für ihre Existenz Opfer. Je mehr wir Opfer bringen, umso mehr gehört sie uns.“ Lina Steger war als Schwester von einem Puschtra Buam wegen angeblicher politischer Verschwörung für 3 Jahre in Haft.

Am Eingang zum Ortsfriedhof werden bereits vor der Feier die noch verbliebenen Sepp-Kerschbaumer-Erinnerungsmedaillen gegen eine Spende abgegeben. Sie wurden aus Anlass des Gedenkens an das Jubiläum fünfzig Jahre Feuernacht vom SHB in Auftrag gegeben.

Für den Südtiroler Heimatbund
Roland Lang
Obmann

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