Böser Streich oder gezielte Provokation von Extremisten?

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Nach Angaben des Schützenbezirkes Südtiroler Unterland wurde in einer Nacht und Nebelaktion auf dem Hügelgelände von Castelfeder eine Gedenktafel entfernt, die an die historische Großkundgebung der Unterlander vom 30. Mai 1945 erinnert. Damals waren nach zwei Jahrzehnten faschistischer Unterdrückung Hunderte von Bewohnern aus allen Dörfern und Gebieten des Unterlandes auf dem zwischen Auer und Montan liegenden Berghügel zusammengekommen, um die Rückgliederung des Unterlandes an Südtirol zu fordern.

Was diese Kundgebung besonders auszeichnet ist, dass hier zum ersten Mal nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges eine der Galionsfiguren des Südtiroler Freiheits- und Widerstandskampfes und Mitbegründer der Südtiroler Volkspartei SVP, Paul Reichsfreiherr von Sternbach, – obwohl man den damaligen Spitzenmann der SVP davor gewarnt hatte – den Mut aufbrachte, eine große historische Wahrheit zu enthüllen: Der italienische Ministerpräsident Benito Mussolini hat den Hitler-Ludendorff-Putsch vom 8./9. November 1923 und den Aufstieg der deutschen Nationalsozialisten an die Macht mit Geld und Waffen unterstützt. Dies wurde erst kürzlich in Bozen bei der Vorstellung des vom Publizisten Günther Rauch verfassten Buches „Der Marsch auf Bozen“ bekannt.

Was sich jetzt alle Fragen ist wer hinter der Entfernung dieser Tafel steckt. Ob es sich um eine gezielte politische Provokation von Extremisten gegen die Südtiroler oder nur um einen bösen Streich, ist derzeit unklar. Letztes scheint jedoch unwahrscheinlich zu sein. Die Schützen haben jedenfalls gegen die Randalierer bereits Anzeige erstattet. Die Ermittlungen sollen bereits aufgenommen worden sein.

Auch der Buchautor Günther Rauch zeigt sich erschüttert über diesen feigen Akt: „Dass eine Gedenktafel, die an das Leid der Unterlandler und ihren Kampf zur Wiedervereinigung mit der Provinz Bozen erinnert, in einer Nacht und Nebelaktion entfernt wurde, dürfte kein Zufall sein, sagt Rauch.

Auch der Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang, glaubt nicht an einen Zufall. Auch er verurteilt entschieden diesen Gewaltakt. „Das trifft mich sehr, auch weil vor wenigen Tage Bozen Tausende heimatbewusste Frauen und Männer in Bozen an die Gewalttaten der Faschisten erinnert haben. Und das  in einer Zeit, in der nicht nur in Rom, sondern auch hierzulande die Nostalgiker der schwarzen Jahre genauso wie allerlei linkslinke Extremisten ihr Haupt wieder erhoben haben. Die Entfernung der Tafel ist jedenfalls ein Akt der Respektlosigkeit gegenüber den freiheitsliebenden Unterlandlern“, so Roland Lang.

Der SHB ist gerne bereit, sofern der Schützenbezirk Südtiroler Unterland einverstanden ist,  mit allen Heimatliebenden eine Spendenaktion zu organisieren, um eine neue Tafel anzuschaffen und diese natürlich am gleichen Ort in Castelfeder wieder neu anzubringen.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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