Gedenken an die Verbrechen der Diktatur am Sonntag, den 24. Oktober

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Ansprachen von Altlandeshauptmann Dr. Luis Durnwalder und der Welschtiroler Geschichtsforscherin Manuela Sartori

Mit einem zentralen Gedenkakt wird auch heuer wieder beim ehemaligen faschistischen Konzentrationslager „Campo di concentramento Prato d’Isarco“ in Blumau um 11 Uhr an die Regimegegner und alliierten Kriegsgefangenen erinnert. 

Die für Sonntag, den 24. Oktober mit Beginn um 11 Uhr beim Gedenkstein an das Mussolini-KZ anberaumte Veranstaltung, wird vom Gedenkkomitee KZ Campo d’Isarco organisiert, dem Vertreter der Schützenkompanien von Steinegg, Gummer und Karneid und des Schützenbezirks Bozen, des Südtiroler Heimatbundes und anderer Heimatvereine sowie der Gemeinde Karneid und Einzelpersönlichkeiten angehören. 

Als Redner konnte das Organisationskomitee gleich zwei hochangesehene Persönlichkeiten verpflichten: Altlandeshauptmann Dr. Luis Durnwalder und die Welschtiroler Geschichtsforscherin und Journalistin Manuela Sartori aus den Judikarien. Die Veranstaltung wird vom Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang, eingeleitet und vom Karneider Gemeinderat, Karl Saxer, abgeschlossen. 

Wie die in zwei Büchern, auch anhand von Tagebuchaufzeichnungen eines faschistischen Wachmannes aus Trient, festgehaltenen Recherchen des Publizisten Günther Rauch ausführlich belegen, befand sich das vom italienischen Militär geführte Konzentrationslager „Campo di concentramento Prato d’Isarco“ auf dem ehemaligen zwölf Hektar großem Brauereigelände von Ende 1940 bis Ende Sommer 1943. Es war im Auftrag Benito Mussolinis von seinem nach Südtirol abkommandierten Staatssekretär Guido Buffarini-Guidi und dem Präfekten in Bozen Agostino Podestà im Zuge der Südtiroler „Option“, des italienischen Krieges in Nordafrika und den Militäraktionen gegen die Balkanstaaten errichtet worden. 

Im Lager waren unter strenger Aufsicht von 66 Scharfschützen abwechselnd zwischen 400 bis zu 3000 Menschen aus den Balkan- und Commonwealth-Staaten interniert. Viele Gefangene wurden für Schwerarbeiten zum Bau des Virgltunnels und dem Ausbau der Völser- und Brennerstraße eingesetzt. Um das Los der Gefangenen hatte sich dankenswerterweise zeitweise das Internationale Rote Kreuz in Genf und Abgesandte des Vatikans und der Comboni-Missionsgemeinschaft gekümmert.  

Mit dem Andenken an die im Mussolini-KZ eingesperrten Faschismusgegner und alliierten Kriegsgefangenen wollen die Veranstalter wieder ein landesweites Zeichen gegen Nationalismus und Totalitarismus und für Freiheit, Demokratie und Eigenverwaltung setzen. 

Dies ist heute in Südtirol mehr denn je notwendig, wo eine neue, unheilige Allianz zwischen Links- und Rechtsradikalen verschiedenster Couleur die Mindestrechte der Südtiroler, wie zum Beispiel die deutsche Schule, den ethnischen Proproz und den Gebrauch der deutschen Sprache in Frage stellen und schließlich abschaffen wollen.  

Nach einem gemeinsamen Gebet werden Jungschützen in Begleitung von Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Sozialem und Wirtschaft am Gedenkstein einen Kranz niederlegen. Anschließend werden die vom Bezirksschützenmajor Lorenz Puff angeführten Schützen des Bezirks Bozen und Umgebung, im Gedenken an die Opfer der Diktatur eine Ehrensalve abfeuern.

Für das Organisationskomitee

Roland Lang

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