Herz-Jesu-Sonntag: Tirols flammendes Bekenntnis

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Es ist alle Jahre wieder ein flammendes Bekenntnis zur Heimat: Der Herz Jesu Sonntag! Getreu dem Väterbrauch entzünden wir Tiroler seit Jahrhunderten in allen Landesteilen Tirols das Herz-Jesu-Feuer auf den Bergen. Südlich des Brenners bekräftigen wir aber damit neben unserem katholischen Glauben auch eine politische Botschaft: Südtirol ist nicht Italien!

Das Besondere am Herz-Jesu-Sonntag in ganz Tirol ist nicht „nur“ seine religiöse Bedeutung, sondern auch seine politische: An diesem Tag wird dort alljährlich ein alter Bund erneuert. Ein Bund aus einer Zeit von Königen und Kaisern, in der Nord- und Südtirol noch eins waren und in der man zur schnellen Nachrichtenübermittlung Leuchtfeuer einsetzte. Wenn dann die Bergfeuer brennen, flackert diese alte Zeit für einen kurzen Moment wieder auf.

Ende des 18. Jahrhunderts entstand der Bund der Tiroler mit dem Herz-Jesu-Feuer, als Napoleon ganz Europa mit Krieg überzog und auch die Grenzen Tirols bedrohte. Die dortigen Verteidiger überraschte der Krieg. Schließlich war das Land durch das Landlibell in der privilegierten Lage, weder mit Soldaten noch Geld zur Unterstützung der kaiserlichen Armee beitragen zu müssen.

Aber: Tirol musste seine Landesgrenzen selbst verteidigen.

Als Napoleon mit seinen Truppen vor den Tiroler Grenzen auftauchte, gelobten unsere Vorfahren am 1. Juni 1796 in Bozen, das Land in der drohenden Kriegsgefahr dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anzuvertrauen. Mit Erfolg: In mehreren Schlachten gingen die Tiroler als Sieger hervor. Sie zeigten damit ganz Europa, dass Napoleon nicht unbesiegbar war.

Vergeblich versuchte Rom nach dem 1. Weltkrieg, im besetzten Tirol das flammende Bekenntnis zur Heimat durch ein Verbot der Herz Jesu Feuer zu unterdrücken. Neben der weißroten Tiroler Fahne waren die Bergfeuer auch im demokratischen Italien in den sechziger Jahren zeitweise verboten.

Möge der Herz-Jesu-Sonntag wieder ein stolzes Bekenntnis der Tiroler zu Volk und Heimat mit Prozessionen, Fahnen und Bergfeuern werden, getreu dem Spruch:

Nur mit seinen Bergen wird Tirol vergehen!

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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