In Gedenken an Bürgermeister Dr. Julius Perathoner

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Vor 95 Jahren in München Gedenkstein für antifaschistischen Bürgermeister von Bozen

Vor 95 Jahren wurde am 16. Juli 1927 am hohen Weg in München nächst dem Südtirol Platz ein Gedenkstein zu Ehren des letzten deutschen Bürgermeisters von Bozen Dr. Julius Perathoner eingeweiht. Damit hat der Stadtrat von München, wie die Münchner Abendzeitung am 15. Juli 1927 schreibt, einem Ersuchen des Freundeskreises des am 17. April 1926 verstorbenen Bürgermeisters zugestimmt. Er war auch von 1901 bis 1911 Reichsratsabgeordneter in Wien und von 1902 bis 1907 Tiroler Landtagsabgeordneter.

Dieser Kreis hatte bereits im Jahre 1925 dem angesehenen Führer der Stadt Bozen eine Bronzetafel gewidmet. Laut dem damaligen Freundeskreis hing Perathoner „mit großer Verehrung und Begeisterung“ an der Landeshauptstadt von Bayern.

Die Einweihung des Gedenksteines und der darauf angebrachten fand dann am 18. Juli 1927 statt. Anwesend waren die beiden Bürgermeister der Stadt und Vertreter aller bürgerlichen Fraktionen des Stadtrates, des Deutsch-Österreichischen Alpenvereines, des Vereins für das Deutschtum im Ausland, Präsident Nortz von der deutschen Akademie, der frühere Justizminister Müller-Meiningen, Mitglieder des Andreas Hofer, der Tiroler Klub München und die Tiroler Heimat und Landessturmgruppe 1809 aus Innsbruck.

Nachdem Geheimer Kriegsrat Schedl dem Oberbürgermeister Scharnagl die Bronzetafel zu Ehren Perathoners zur treuen Obhut übergeben hatte, ergriff der Oberbürgermeister persönlich das Wort.

Es ist wohlbegründet, so der Oberbürgermeister von München, wenn die Stadt München die Anwesenheit der Tiroler Brüder benützt, um einen Gedenkstein zu vollenden, der einem Manne geweiht ist, der in Liebe und Treue zum Deutschtum und zur Heimat unzertrennliche, gleichbedeutende Begriffe wahrte. Aus Anlass seiner gewaltsamen Verdrängung vom Amte haben anhängliche Münchner Freunde Dr. Perathoner die erwähnte Tafel gewidmet. Der Stadtrat hat gerne ihre Würdige Aufbewahrung übernommen. Er will damit sowohl dem deutschen Mann und vorbildlichen Gemeindeführer ehren, wie auch der Heimatgesinnung dienen, für die Perathoner lebte und arbeitete.

Der Südtiroler Heimatbund und der Südtiroler Schützenbund werden am Samstag, den 1. Oktober 2022 mit einer Gedenkfeier am Rathausplatz in Bozen an den 100. Jahrestag des faschistischen Marsches auf Bozen am 1. Oktober 1922 und die gewaltsame Vertreibung von Dr. Julius Perathoner als Bürgermeister von Bozen erinnern. Der „Marsch auf Bozen“ ist auch der Titel des neuen Buches von Günther Rauch, das am Freitag, den 23. September im Kolpinghaus in Bozen vorgestellt wird.

Roland Lang

Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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